1) O Herr, du bist der gute Hirt
und wir sind deine Herde.
Wenn meiner gleich (der ich verirrt)
ein Seelenwolf begehrte,
so wirst Du mir doch stehen bei,
dass ich, o Herr, durch deine Treu'
von ihm errettet werde.
2) Du nimmst Dich ja der Lämmer an,
weil sie Dir zugehören.
Mit Gunst bleibst Du uns zugetan,
dass uns nichts kann versehren.
Ob noch so groß der Wölfe Grimm,
so fürchten sie doch deine Stimm',
und lassen ihnen wehren.
3) Ob sie uns allerseits mit Macht
einschließen und umringen.
So werden wir von Dir bewacht,
dass sie nicht auf uns dringen.
Herr, Du bist unser Hirt und Hort,
der Du auch nur mit einem Wort
kannst ihren Mut bezwingen.
4) Und ob gleich ihrer noch so viel,
wirst Du es doch nicht leiden,
dass sie ihr vorgesetztes Ziel
aus Frevel, überschreiten:
es soll uns weder Furcht, noch Tod,
es soll uns weder Angst und Not,
noch irgend etwas scheiden.
5) Du bist der Hüter Israel,
auf den wir uns verlassen!
Wer Dir zuläuft, dem hilfst Du schnell
und schütz ihn bestermaßen.
Die kleine Herde liebest Du,
und gibst dem schlauen Wolf nicht zu,
dass er sie möge fassen.
6) Halt über uns, Du treuer Hirt!
Wie Du bisher gepflogen.
Wer Dir beständig trauen wird,
der findt sich nicht betrogen.
Du bist's, der diese arge Rott'
gehemmt, dass sie mit Schand und Spott
von uns ist abgezogen!