1) O heiliges Abendmahl,
wie teu'r bist du von Gaben,
darein Christus, für uns all'
zum Tod am Kreuz erhaben,
speiset im Brot und Weine
sein' christliche Gemeine
mit wunderbarn Geheimnissen.
2) Unterm gesegneten Brot
gibt er sein' wahren Leichnam,
den er für uns hin im Tod
gegeben hat an's Kreuzes Stamm.
Unterm geheiligten Weine
gibt er sein Blut so reine,
für unsre Sünde vergossen.
3) So ist nun im Abendmahl
Christus, wiewohl unsichtlich,
an allen Orten dazumal
wahrhaftig gegenwärtig,
nicht mit seiner Gnaden Schein,
nicht mit seinem Geist allein,
nicht mit seinem Leib abwesend.
4) Sondern weil er unversehrt
nach seiner heilgen Menschheit
zur Rechten Gott's sitzet geziert
mit Majestät und Herrlichkeit
und erfüllet alle Ding,
was man im Himmel und Erden find,
wie Gottes Wort klärlich lehret.
5) So ist er auch gewisslich
an allem Ort gegenwärtig,
wahr' Gott und Mensch, allmächtig
und in sein'm Wort wahrhaftig,
da er spricht: Nehmt hin, esset,
mein's Todes nicht vergesset.
Dies ist mein Leib, für euch gegeben.
6) Derhalben im Abendmahl
würdige und Unwürdige
essen des Herren Leib all,
wiewohl sie sein ungleiche.
Drum vielen er gereichet
zur ewigen Seligkeit,
aber vielen zur Verdammnisse.
7) Die Würdigen ihn mit dem Mund
und Glauben essen allsamt,
bleiben in Gott's Gnadenbund,
leben und sein nicht verdammt.
Die Unwürdig'n ihn zum Schein
essen mit dem Mund allein
ohn' Glauben zum Tod und Gerichte.
8) O Christe, du höchstes Gut,
lass uns in deinem Abendmahl
dein wahren Leib und dein Blut
so genießen, dass wir all
ein Leib mit dir und ein Blut
stets bleiben in deiner Hut,
von dir nicht werden gescheiden.