O Heiland, lass mich deine Gnade merken    

1) O Heiland, lass mich deine Gnade merken
und steh mir bei in allen meinen Werken.
Lass deinen Willen nur von mir geschehn
und mich in meinem Tun nur auf dich sehn!

2) Allein durch dich kann mir mein Werk gelingen,
du wirkest selbst das Wollen und Vollbringen.
Fang ich's nur recht in deinem Namen an,
so ist es schon so gut als bald getan.

3) Regiere denn mein Herz und meine Sinnen,
mein Werk und Wort, mein Denken und Beginnen.
Und flöße mir durch deiner Gnade Schein
beständig Trieb und Kraft zum Guten ein!

4) Lass deines Geistes Segensquell mir fließen
und reichlich stets sich in mein Herz ergießen!
Ach, lass dies Herz nicht mehr auf sich beruhn,
in dir, o Herr, lass mich das Gute tun!

5) Gib, dass mich nur dein Heilger Geist regiere,
der meinen Geist in deine Wahrheit führe.
Er leite mich auf der geraden Bahn,
aus Kraft in Kraft, und täglich himmelan.

6) Er mache mich getreu im Tun und Leiden
und helfe mir mit ernster Sorgfalt meiden
die schnöde Lust des Fleisches und der Welt,
dass ich nur suche, was dir wohlgefällt.

7) Er leite mich, dass ich sonst nichts begehre,
als einzig nur, Herr, deines Namens Ehre.
Des Nächsten Wohl und mein zukünft'ges Heil
sei stets die Frucht der Arbeit und mein Teil!

8) Er lasse mich erwünschten Fortgang sehen
und alles wohl zu seiner Zeit geschehen.
Dass gute Saat zur frohen Ewigkeit
durch all' mein Tun von mir werd' ausgestreut.

9) Wie fröhlich wird mein Herz, wenn jenes Leben
den Glauben krönt, mein Heiland, dich erheben!
Wie sanft werd' ich dort nach der Arbeit ruhn!
Wie wohl wird mir die Freudenernte tun!

Text:
Melodie: Wie wohl ist mir, wenn ich an dich gedenke