1) O großer König. Jesu Christ,
nimm Dank für deine Liebe,
dass du vom Himmel kommen bist.
Ich komm mit frohem Triebe
auch heute wiederum zu dir,
du sprichst ja selber: Kommt zu mir,
mühselig und beladen!
2) Ach, deine Liebe ist so groß,
wer kann sie wohl umfassen?
Du kommst aus deines Vaters Schoß,
liebst Sünder, die dich hassen.
Du kommst in's Leiden, in den Tod,
du machst mich frei von Sündennot,
wohl mir der großen Gnade!
3) Drum ziehest du in Salem ein,
so wie es war verheißen.
Du Heiland, sollst mein König sein,
dich, dich nur will ich preisen!
Vor deinem Zepter beug' ich mich,
ich bete an als König dich,
dir will ich ewig dienen.
4) Als Hohepriester gibst du dich
zum Opfer für die Sünde.
Ach, daran hält mein Glaube sich,
darauf will ich mich gründen
hier meine ganze Lebenszeit.
Und sterb ich, so bist du bereit,
mich heim zu dir zu holen.
5) Du bist zugleich auch der Prophet,
von dem das Heil zu hoffen!
In deiner teuren Lehre steht
der Weg zum Himmel offen.
Ach, liebster Heiland, sei gepreist,
auf diesem Weg führt mich dein Geist,
wie könnt' ich da noch irren?
6) Als ein Gerechter kommst du auch,
du schenkst mir geistlich Armen
Gerechtigkeit nach deinem Brauch,
ein Helfer voll Erbarmen
bist du, o Heiland, Jesu Christ!
Mein Herz, das solches nicht vergisst,
sucht täglich deine Hilfe.
7) Denn, macht mir nun die Sünde Schmerz,
so dringe ich mit Flehen
in dein mir offnes Jesus-Herz,
da kann ich freudig sehen,
wie du mich, großer Heiland, liebst
und täglich mir aus Gnaden gibst
Gerechtigkeit und Stärke.
8) Was schadet mir der Feinde Grimm?
Du, König, schlägst sie alle,
wenn ich mit demutsvoller Stimm'
nur bittend niederfalle
vor dir, der du sie hast bekriegt,
so weiß ich, dass mein Glaube siegt,
weil deine Kraft mich stärket.
9) Und höre ich zu dieser Zeit
oft sehr verkehrte Lehren.
Ja, macht es mir viel Schmerz und Leid,
dass man dich nicht will hören,
so flehe ich nur mehr zu dir:
ich bitte, dass ich nie verlier
dich, Jesu, meine Freude!
10) So folg ich dir, mein Heiland, nach
im Leben hier auf Erden
und sei es auch durch Spott und Schmach,
weil mir das Seligwerden
doch über alles andre geht.
So höre, wenn mein Herze fleht:
Herr, mach mich ewig selig!
11) Hilf, dass ich auch den Kindersinn
von deinen Jüngern lerne.
Du sprachst zu ihnen: Gehet hin!
Sie gehn von Herzen gerne.
So folgsam lass mich auch dir sein,
der Eigensinn macht mir nur Pein,
weil er dir widerstrebet.
12) Nun bitte ich, Herr Jesu, dich:
lass deinen Geist mich treiben,
versiegle du mit diesem mich,
so kann ich selig bleiben.
So wird in diesem Gnadenjahr
an mir auch die Verheißung wahr:
nichts kann mich von dir reißen.
13) Drum ist dies mein beständig Flehn
bei allen Lebensschritten:
Herr Jesu, lass mich dich bald sehn,
erhöre dies mein Bitten.
Mein Tod wird ja ein Einzug sein
zur Freude, welche ewig mein,
ach, gib sie bald mir. Amen!