1) O Gottessohn, voll ewiger Gewalt,
o Menschensohn in göttlicher Gestalt,
der Gottes Macht und Ehren überkommen,
du hochgelobter Jesu Christ,
der du der Deinigen Verlangen bist,
zu dir, zu dir, zu dir begehr auch ich,
nur wo du bist, da find ich's wonniglich.
2) Das Feld ist golden, blumenreich die Au,
die Berge hehr und frei, der Himmel blau;
wohl wird's dem Menschenkind auf dieser Erden.
Auch mir ist alles angenehm,
doch g'nügt mir's nicht, ich will Jerusalem;
da, wo du thronst, da treibt mein Segel hin,
Heimat wird's nur, wenn ich daheime bin.
3) Dort flammt der Engel Heer in deinem Licht,
und meine Väter schaun dein Angesicht;
die hochgelobte Menschheit sondergleichen
ist aufgedeckt vor ihrem Blick.
Von ihr wallt her ein unermesslich Glück
den Seelen zu; es rauscht ihr Freudenton
wie Meeresbrausen vor des Lammes Thron,
4) Was hält mich auf? Lasst mich von dannen ziehn
zu meinem Volk, dem Menschensohn zu sehn;
den Blick nicht nur, die Seele will ich tauchen
in seine schöne Majestät.
Schon jetzo Freud' und Zittern mich durchweht
lass mich hinweg, o Herr, hinauf zu dir,
zu dir, zu deinem Anschaun schreit mein Geist in mir.