1) O Gott, den Erd' und Himmel ehren,
von dir kommt aller Welten Pracht!
Was wir nur Schönes sehn und hören
hat deine Hand hervorgebracht.
Du bist es, der durch seine Kraft
die Herrlichkeit des Frühlings schafft.
2) Dass Flur und Garten sich verjüngen
und alle Welt ein Leben fühlt,
die Bäume Laub und Blüten bringen,
das Feld mit tausend Farben spielt,
das alles kommt von dir, o Herr,
du willst - so wirds, Allmächtiger!
3) O, wie erquickt der Menschen Herzen
des frischen Frühlings holder Schmuck!
Ein Blick darauf gibt Trost in Schmerzen,
ist Labsal bei der Sorgen Druck.
Die Seele fühlt zu dieser Zeit:
groß ist des Höchsten Freundlichkeit.
4) Sie sieht nicht nur die bunten Felder,
nicht nur der Quellen Silberlauf,
die Pracht der neubelaubten Wälder,
sie schwingt die muntern Sinne auf.
Sie hört, wie die verklärte Luft:
'Der Herr ist groß und gütig' ruft.
5) Was lehrt das Heer von tausend Sternen,
das durch der Nächte Dunkel bricht?
Bei ihrem Glanze soll ich lernen,
du, Gott, seist das vollkommne Licht.
Ja, du bist nichts als Heiterkeit,
und Licht und Strahlen sind dein Kind.
6) O Schöpfer, heilge meine Blicke,
dass ich in allem dich nur seh,
dass deine Schönheit mich entzücke,
mein Wandel deinen Ruhm erhöh'!
Einst führe, wenn mein Auge bricht,
mich zu des ew'gen Frühlings Licht!