O ewiger Gott, Herr Zebaoth    

1) O ewiger Gott, Herr Zebaoth,
sieh an, wie wir mit mancher Not
umschränkt sein und beladen.
Des Jammers ist kein Ziel noch Maß,
das uns jetzt trifft ohn' Unterlass:
komm uns zu Hilf' mit Gnaden.

2) Komm, Herr, und schau, wie böse Zeit
betroffen hat uns arme Leut'.
Kein Glaub' ist mehr vorhanden.
Ein Mensch des anders Teufel ist,
Beg'waltigung und arge List
treibt man in allen Landen.

3) Kein Treue noch Barmherzigkeit
man findet mehr in dieser Zeit,
sehr wild und wüst es stehet.
Blutstürzung, Kriegen, Raub und Mord
in unserm Land, vor nie erhort,
in vollem Schwang jetzt gehet.

4) Sie üben hier und da Gewalt
und ängsten beides Jung und Alt,
ja männiglich sie dringen,
dass man muss ihnen seinen Schweiß
herlangen, und zu ihrem Preis, -
mit Trotzen sie's erzwingen.

5) Darüber manches fromme Herz
aus lauter Angst und großem Schmerz
sehr bitterlich muss weinen,
dass er muss hin ins Elend gehn,
sein Hab und Gut von fern ansehn
und darben mit den Seinen.

6) O Jesu Christe, Gottes Sohn,
wie kannst du doch in deinem Thron
den Frevelern zusehen?
Steh du uns bei, du treuer Hort,
und rett' uns doch von solchem Mord,
sonst ist's mit uns geschehen.

7) Es ist, Herr, mehr denn allzu wahr,
dass wir allsamt die vor'gen Jahr
das Sündenmaß erfüllet.
Es ist erfüllet übrig voll,
dass jeder hat verdienet wohl,
dass jetzt dein Zorn so brüllet.

8) Weil aber uns die Sünde leid,
so bitten wir zur Gnadenzeit:
ach ihrer nicht gedenke.
Wirf sie, Herr Christe, gar zurück,
tritt nieder uns die schwere Bürd'
und deine Gnad' uns schenke.

9) Wen hast du lassen unerhört,
der sich im Glauben zu dir kehrt?
Ach, wollest dich erbarmen!
Weil nun die Not ist groß und schwer,
Herr, deine Ohren zu uns kehr',
komm' doch und hilf uns Armen!

10) Komm' uns zu Hilf' und säume nicht,
als denen nur Gewalt geschicht,
und leiden große Schmerzen.
Ach Herr, nimm' du dich unser an,
wie du vor Zeiten hast getan,
tröst alle fromme Herzen.

11) Ich bins gewiss und glaube frei,
dass deine Zukunft nahe sei,
sonst wär' es nicht so böse.
ach eile, Herr, eil zum Gericht,
es wird doch allhier besser nicht:
vom Übel uns erlöse!

Text:
Melodie: Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn