O Eitelkeit, was kann auf dieser Erden    

1) O Eitelkeit, was kann auf dieser Erden
doch recht beständiges gefunden werden,
das endlich nicht verschwindet mit der Zeit?
O Eitelkeit!

2) O Eitelkeit! Das man nach Reichtum trachtet,
die Güter dieser Welt zu teuer achtet,
dir ist, O Mensch der Tod doch ja nicht weit,
o Eitelkeit!

3) O Eitelkeit! Das du nach Ehren strebest
und bei dem Fürsten selbst in Gnaden lebest,
denn dich verfolget der Widersacher Neid,
o Eitelkeit!

4) O Eitelkeit! Wenn sich der Mensch ergibet
der Wollust, und den Weg zur Höllen liebet,
er findet was ihn doch zuletzt gereut,
o Eitelkeit!

5) O Eitelkeit! O eiteles Beginnen!
Wie kannst du eitler Mensch doch lieb gewinnen
Pracht, Völlerei, ein Altmodes Kleid?
o Eitelkeit!

6) O Eitelkeit ist alles für der Sonnen,
hat man gleich Kunst und Weisheit lieb gewonnen,
wird alles doch vergessen mit der Zeit,
o Eitelkeit!

7) Die Eitelkeit wird alles eitel machen,
ganz eitel sind der Menschen ihre Sachen,
da findet sich Gefahr Angst, Not und Streit,
o Eitelkeit!

8) O Eitelkeit! Das man sich will betrüben,
drum sollst du, Mensch, die guten Tage lieben,
so denkst du nicht, weil Gott dein Herz erfreut
der Eitelkeit.

9) O Eitelkeit! Wenn ich dies recht bedenke,
bald ich mein Herz und Sinnen aufwärts lenke,
und seufze, führe mich Gott durch dies Leid
zur Seligkeit.

Text:
Melodie: Unbekannt