O du Schöpfer aller Dinge    

1) O du Schöpfer aller Dinge,
höre, höre, mein Gebet,
das ich jetzund vor dich bringe,
weil mein Herz in Ängsten steht.
Meine Sünden ängsten mich,
darum komm ich auch vor dich
und bekenne meine Sünden.
Ach Herr, lass mich Gnade finden.

2) Weil du heißest alle kommen,
die geladen sind zu dir:
bin ich auch nicht ausgenommen,
noch geschlossen von der Tür
der Genaden, sondern du
willst und wirst mich noch dazu
von den Sünden, die mich drücken,
ganz entbinden und erquicken.

3) Dein Wort bleibet ungebrochen,
was du einmal hast geredt.
Nun hast du ein Wort gesprochen:
such mein Antlitz im Gebet.
Darum komm ich auch vor dich,
such dein Antlitz: Ach, lass mich
vor dir, Herr, Genade finden,
sprich mich los von meinen Sünden.

5) Nun wohlan! Du wirst nicht lügen.
Ich halt mich an deine Wort.
Will darauf in Demut biegen
meine Knie an diesem Ort
und bekenne mein Sünd',
ich bin das verlorne Kind,
das - vom Teufel oft verblendet -
deine Güter hat verschwendet.

6) Nun, was soll ich weiter sagen?
Ich will nur an meine Brust
mit dem armen Zöllner schlagen,
denn es ist dir wohl bewusst,
dass ich hab gesündigt dir.
Ach Herr, sei genädig mir.
Ich fall dir in deine Armen,
lass dich über mich erbarmen.

7) Ich verleugne nicht die Sünden,
ich verleugne nicht die Schuld.
Aber lass mich Gnade finden,
trage, Herr, mit mir Geduld!
Alles, was ich schuldig bin,
will ich zahlen, nimm nur hin
die Bezahlung meines Bürgen,
der sich ließ für mich erwürgen.

8) Nun, o Vater aller Gnaden,
siehe dessen Leiden an.
Dieser hat ersetzt den Schaden
und für mich genug getan.
Dessen Marter ich mich tröst',
dieser hat mich ja erlöst,
und in seinen tiefen Wunden
hab ich Fried' und Ruh' gefunden.

9) Komm darauf und will genießen,
Jesu, deinen Leib und Blut,
mir zur Tröstung im Gewissen,
und zu meiner Seelen Gut,
gib, dass würdig ich genieß,
dich, o Herr, und schmeck, wie süß,
und wie freundlich du bist denen,
die sich nach dir, Jesu, sehnen.

Text:
Melodie: Freu dich sehr, o meine Seele