1) O du Herzog meiner Liebe,
fragst du noch, warum ich mich
nur in deinem Lieben übe
und mich ganz ergeb an dich?
Ach, mein Lieb', ich bin gewesen,
wo man schöne Früchte bricht,
wo die Schafe Blumen lesen,
deines gleichen find ich nicht.
Drum lieb ich nur dich allein,
du, du sollst mein Liebster sein,
und du liebst mich auch so rein,
lasse mich dein eigen sein!
2) Sollst du nicht mein Schönster bleiben,
der so treu im Lieben ist?
Sollt mich was von dir abtreiben,
der du ohne Falsch und List?
Ach, so treu mich dir auch mache,
o, du allerreinstes Licht!
Gib, dass falscher Lieb' ich lache,
dass du mich alleine küsst.
Denn du liebest mich so rein,
sollst auch nur der Meine sein,
und ich liebe dich allein:
du, du sollst mein König sein.
3) Lass in deinem Herzen wohnen
mich, du allerhöchstes Gut
und mir deine Liebe lohnen,
weil mir sonst nichts sanfte tut.
O, lass mich nur Deine bleiben,
denn dein Herz soll meine sein,
ewig lass mich an dir kleiben,
denn du bist mir keusch und rein.
So lieb ich dich auch allein,
und du lässt mich Deine sein,
lässest mich in dich recht ein, -
sollst auch stets mein Bräut'gam sein.
4) Lass mich deine Braut stets bleiben,
mein verliebter Bräutigam!
Augen ohne Falsch' wie Tauben
hast du, o du Gottes-Lamm.
Du musst mein rein' Auge werden
ohne Schalk' und Heuchelschein,
meinen Geist zieh von der Erden,
so leb ich in deinem Schein,
und du liebest mich allein,
meine Liebe wird so rein,
weil du mich lässt zu dir ein:
du sollst stets mein eigen sein.