1) O der Wonne, wenn wir scheiden,
noch der Nachwelt Wonne sehn.
Hocherquickt von ihren Freuden
ein zu ew'gen Freuden gehn!
O des Trostes, noch im Sterben
ahnden, dass die spätsten Erben
an des Welterlösers Heil,
hochbegnadigt, nehmen Teil!
2) Hoffend scheidet der Gerechte.
Dankend schließet er den Lauf,
geht dem werdenden Geschlechte
der Erleuchtung Sonne auf.
Friedlich schreitet er zum Grabe,
sah er noch die beste Gabe,
aller Völker Trost und Licht,
Jesum, seine Zuversicht.
3) Simeon, dem frommen Greise,
seinen Heiland auf dem Arm,
schlägt das Herz, zu Gottes Preise,
für der Enkel Wohlfahrt warm.
'Friedlich soll mein Auge sinken,
Herr, sobald du mir wirst winken.
Hab ich doch dein Heil gesehn.
Nun wird's wohl den Völkern gehn!'
4) Solch ein Abschied soll dem werden,
der die Nachwelt liebt und ehrt,
innig strebt, dass sich auf Erden
glaube, Lieb' und Hoffnung mehrt.
An der Zukunft Heil sich weiden,
es den Enkeln vorbereiten,
ist des Menschenfreundes Lohn,
der so hofft, wie Simeon.
5) Du, der Väter Hoffnung, Jugend,
erbe von uns Christentum.
Stark im Glauben, reich an Tugend,
sei der frommen Vorwelt Ruhm.
Nimm der treuen Liebe Sorgen
noch an unsern Scheidewegen:
heil dir, Heil in tausend Glied'!
- Dies sei unser Sterbelied.