1) O allmächtiger Herre Gott,
wie gar lieblich sind dein' Gebot
Über alles, Gott, so reine!
Du wirst gelehrt alleine
in deiner heilgen G'meine.
2) Dein Will', der ist uns offenbar,
darin leucht' uns die Wahrheit klar
in allen Kreaturen,
Gott hat uns auserkoren,
dazu auch neugeboren.
3) Den Himmel und das Firmament
uns zeigen die Werk' seiner Händ'
dazu sein' große Ehre,
im Land und auf dem Meere
tun wir erkenn' sein Lehre.
4) Die Werke Gotts sind überall
auf hohem Berg und tiefem Tal,
dazu in ebnen Feldern,
die Vögel in den Wäldern
tun uns die Wahrheit melden.
5) Ein jedes Werk tut preisen Gott,
wie er's so gut erschaffen hat:
das tut der Mensch zerbrechen,
der Wahrheit widersprechen,
Gott wird es an ihm rächen.
6) Die Werke Gotts sind wunderlich
in rechter Ordnung ewiglich:
der Mensch soll sie erfahren,
Gott wills ihm offenbaren,
er soll sie auch bewahren.
7) Drum hat Gott seinen Sohn gesandt,
der uns die Wahrheit macht bekannt
und auch den Weg zum Leben:
so wir danach tun streben,
sein Geist will er uns geben.
8) Der zeigt uns an die Heilig' Schrift,
drin Gott sein Testament gestift'
in seinem Sohn, so reiche,
in aller Welt zugleiche
niemand drum von ihm weiche.
9) Den Tod er überwunden hat,
ein rechter Mensch und wahrer Gott,
mit Kraft hat er's beweiset,
mit Wahrheit uns gespeiset,
darum wird er gepreiset.
10) Drum sandt er uns den Heilgen Geist,
der aller Blöden Tröster heißt,
ins Herz will er uns schreiben,
dass wir in ihm verbleiben,
all' Sünd' und Laster meiden.
11) Der Heilig' Geist, der ist das Pfand,
der uns zum Erbteil ist gesandt,
welchs Christus uns erworben,
als es am Kreuz gestorben
mit der Welt nicht verdorben.
12) Dem Vater sei nun Lob und Ehr',
der ewig bleibt und immermehr
und ewig hält sein'n Namen,
seins Sohns wir uns nicht schamen,
der helf uns ewig, Amen.