Nur ein winziger Schritt    

1) Im kleinen Cafè gegenüber vom Bahnhof
sitzt jeden Tag dieselbe Frau.
Bestellt ihren Tee und ein Stück Kuchen
morgens um zehn, auf die Minute genau.
Sie liest ein Buch oder blättert in der Zeitung,
doch man sieht, sie fühlt sich nicht wohl.
das Buch ist ein Vorwand,
die Zeitung ist Täuschung,
die Lesebrille liegt auf dem Stuhl.
Die Frau ist nicht alt, vielleicht dreiundfünfzig
und man fragt sich, was will sie den hier.
Wo sind ihre Freunde und ihre Bekannten,
sucht sie Kontakt, ist ihr Leben zu leer?

Ref.: Nur ein winziger Schritt zu einem Menschen hin.
Ein Wort ein Gebet in die Einsamkeit hinein, ist
wie ein knisterndes Feuer an einem kalten Tag,
wie ein knisterndes Feuer an einem kalten Tag,

2) Mittags um zwölf in der großen Kantine
stellt jeder sich zum Essen an.
Schnitzel, Kartoffeln und grüne Bohnen,
alles genau nach Speiseplan.
Man setzt sich, wie gestern,
an den gleichen Tisch wie immer
zu den Leuten, die man jeden Tag sieht.
Man redet, wie gestern, über Essen und Wetter,
ein Christ spricht heimlich sein Gebet.
So viele Sorgen, versteckt hinter Lächeln,
so viele Tränen, verborgen geweint,
So viele verpasste Gelegenheiten
zu sagen, was man wirklich meint.

Text: (1987)
Melodie: (1987)

Das Lied "Nur ein winziger Schritt" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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