1) Nun trägt der Abendwind den Tag
mit seiner Last von Licht und Schatten
hinweg mit schwerem Flügelschlag
2) und legt ihn ab in Gottes Zeit,
der ihn von dem Gewicht der Erde
mit liebevoller Hand befreit.
3) Sieh nun den Tag - wie schnell verweht!
Wo ist das Licht, wo sind die Schatten?
Ein Dank, ein Seufzer im Gebet -
3) dann kommt die Nacht - der Tag ist nun
schon lang gelegt in Gottes Hände,
wo Tage, Jahre, Zeiten ruhn.
Auch Tage voller Last und Schatten gehen zu Ende. Den Trost, sie bei Gott ablegen zu dürfen, drückt dieses Gedicht in starken, teilweise ungewohnten Bildern aus. Gleich wie im Lied „Vom hohen Baum der Jahre fällt ein Blatt zu Boden“ (RG-Nr. 602) zitiert die Melodie zu Beginn den alten Hymnus „Veni redemptor gentium“, dessen Melodie Martin Luther für „Verleih uns Frieden gnädiglich“ verwendet hat (RG-Nr. 332). In der zweiten und dritten Zeile zeichnet sie dann den „Flügelschlag“ musikalisch nach. (Andreas Marti)
Das Lied "Nun trägt der Abendwind den Tag" ist in 2 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Singt Jubilate (2012) Lieder und Gesänge für die Gemeinde |
190 | ||
Evangelisch-reformiertes Gesangbuch (RG) (1998) |
608 |