Nun, Seele, fühle noch einmal    

1) Nun, Seele, fühle noch einmal
des Ruhetages Segen!
Schon sinkt die Nacht auf Berg und Tal
und lockt zum Niederlegen.
Wie hat mich dieser Tag erquickt!
Ich fühlte mich der Welt entrückt, -
zu Gott mich hingezogen.

2) O wohl mir, Gott, dass mich dein Geist
in die Versammlung führte,
wo dich vereinte Andacht preist,
und wo dein Wort mich rührte!
Ich fand in deinem Unterricht
Belehrung, Warnung, Trost und Licht
und Reiz zu jeder Tugend.

3) Von eiteln Weltgeschäften fern,
war meine Seele stille.
Ich flehte: Gib, Herr, dass ich gern,
was du gebeutst, erfülle.
Nicht Wissen nur genüge mir.
Nein, lehre mich auch treu vor dir
entdeckte Fehler bessern!

4) Vom Geiste hoher Andacht voll
empfand ich deinen Frieden.
Denn wer dich ehret, wie er soll,
dem ist dies Heil beschieden.
Ich fühlte Trost und Seelenruh,
zum Guten Lust und Kraft dazu
und Freudigkeit und Hoffnung.

5) Da tat ich das Gelübde dir,
mein Leben treu zu nützen.
Ich sprach: Du, Vater, wirst in mir
den Vorsatz unterstützen.
Mein Tugendfleiß soll sich erhöhn,
soll nie im Guten stille stehn,
soll immer reger werden.

6) So hab ich deinen Tag vollbracht:
nun leg ich mich zur Ruhe.
O gib, dass ich, was ich bedacht,
auch in der Woche tue!
Ja, was dein Wort durch deinen Geist
mich glauben, tun und hoffen heißt,
hilf stets mir wohl bedeuten!

Text:
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr