Nun ruht doch alle Welt    

1) Nun ruht doch alle Welt.
O Herz, wie willst du's fassen?
Die Erde liegt im Streit,
von allem Heil verlassen,
ist friedlos weit und breit
und wider dich gestellt.

2) Doch der die Erde schuf,
hat deine Angst gesehen
und hat sich aufgemacht,
will dir zur Seite stehen,
ein Helfer voller Macht.
Hell klingt sein Friedensruf.

3) Wie wird die Welt so still.
O Herz, wie sollst du’s glauben?
Du trägst so schwere Last.
Die Welt will alles rauben,
was du so heiß umfasst.
Des Leidens hat kein Ziel.

4) Doch der das A und O,
der Anfang und das Ende,
tritt heut in deine Zeit
und legt in deine Hände
das Pfand der Seligkeit.
Das macht dich reich und froh.

5) Die Welt jauchzt fröhlich auf.
O Herz, wie kann’s dich wecken?
Dich hat die Not versteint.
Der Erdkreis hat viel Schrecken
zu deiner Qual vereint
und türmt sie dir zu Hauf.

6) Doch der das Leben gab,
den Mund mit Odem füllte,
spricht selbst dir Tröstung zu.
Kein Schmerz, den er nicht stillte!
Kein Werk, das er nicht tut!
Dein Heiland kommt herab!

7) Die Tannen freuen sich.
Die Hürden auf dem Felde
erhellt ein klarer Schein.
Komm, Engel, komm und melde:
Was bricht zur Nacht herein?
Kommst du und meinst auch mich?

8) Gott Lob! In deinem Licht
darf ich das Licht erschauen,
das Kind, den Herrn der Welt!
Ihm will ich mich vertrauen,
er ist es, der mich hält
und rettet im Gericht.

Text: (1939)
Melodie: (2002)