1) Nun ruhn die Kreaturen
die Nacht deckt jetzt die Fluren,
es ruhet Wald und Feld.
Doch Seele, sei noch munter,
denk jetzt an Gottes Wunder,
durch die er alles schafft und hält.
2) Die Sonne ist verschwunden
in diesen Abendstunden,
und leuchtet nicht mehr hier.
Mag sie doch immer ziehen,
mein Jesus wird nicht fliehen,
er bleibt in dunkler Nacht bei mir.
3) Ich kann, beim Glanz der Sterne
in jener weiten Ferne,
mich seines Himmels freun.
Einst, nach des Lebens Leiden,
werd' ich zu bessern Freuden
verklärt nach seinem Bilde sein.
4) Ich suche jetzt den Schlummer,
und schlafe ohne Kummer,
weil Jesus bei mir wacht.
So ruh ich in der Erde
bis ich erwecket werde
zum Leben, nach des Grabes Nacht.
5) O Herr, welch eine Güte
bereitest du für Müde,
die nach der Arbeit ruhn!
Dort such ich nicht mehr Kräfte,
für Ewigkeitsgeschäfte,
ich kann sie unermüdet tun.
6) Indes will ich von neuem
des süßen Schlafs mich Freuen,
bis mich der Morgen weckt.
Und jener Stunde warten,
wo einmal den erstarrten,
den blassen Leib, die Erde deckt.
7) Der Schlaf, der Freund der Müden,
schließt schon mit sanftem Frieden,
die trüben Augen zu.
Mich schrecken nicht Gefahren,
denn Gott will mich bewahren,
er schützet mich in meiner Ruh'.
8) Komm, Jesu, Freund der Kinder,
und liebe mich nicht minder,
mich, dein erlöstes Kind!
Lass keine Not mich stören,
lass mich die Wahrheit ehren:
dass Engel meine Freunde sind.
9) Ich bete für die Brüder:
o Herr und Haupt der Glieder,
schütz' sie in dieser Nacht!
Und welch' ein sichrer Friede,
wenn Gott mit seiner Güte,
um unsre Ruhestätte wacht.