Nun lob, mein Seel, den Herren, lobt Gott, ihr Christen    

1) Nun lob, mein Seel', den Herren,
lobt Gott, ihr Christen, allzugleich!
Nun darf uns nichts versperren
den Zugang in sein Gnadenreich.
Wir waren arme Heiden,
und wussten nichts von Gott.
Da mussten wir denn leiden
des Teufels Zwang und Spott.
Nun sind wir Christen worden
durchs Evangelium,
und stehn in Christi Orden
zu seines Namens Ruhm.

2) Er hat uns wissen lassen,
was uns gerecht und selig macht.
Da wir im Finstern saßen,
hat er uns an das Licht gebracht.
Die Sünde kann nicht schaden,
die uns zuvor verdammt.
Der Reichtum seiner Gnaden
vergibt sie allesamt.
Sein Wort ist unser Spiegel,
darin man ihn erkennt.
Und seiner Güte Siegel
ein zweifach Sakrament.

3) Wie sich ein Vat'r erbarmet:
so lässt sich seine Liebe sehn,
die innig uns umarmet,
dass uns nichts Übels mag geschehn.
Ob was auch übel scheinet,
so kennen wir ihn schon,
dass er's nicht böse meinet
und hilft auch uns davon.
Er prüfet nur die Herzen
an Glauben und Geduld
und segnet nach den Schmerzen
mit desto größrer Huld.

4) Die Gottes Gnad' alleine
ist meines Glaubens Schatz und Ruhm.
Dadurch bin ich der Seine
und Er ist auch mein Eigentum.
Hinweg mit allen Schätzen!
Hinweg mit Ehr' und Pracht!
Hinweg mit goldnen Götzen,
die sich der Geiz gemacht!
Ein Heide mag da dienen.
Ich aber bin ein Christ,
dem Gottes Gnad' erschienen,
die nun mein Alles ist.

5) Sei Lob und Preis und Ehren
Gott Vater, Sohn und Heil'gem Geist!
Lasst Halleluja hören,
wer nur ein Christ von Christo heißt.
Lasst uns von Herzen singen
und Ihm, dem großen Herrn,
Gold, Weihrauch, Myrrhen bringen.
Solch Opfer hat er gern.
Das ist, wir sollen gläuben.
Zum Beten innig sein.
Im Kreuz geduldig leiden.
Das woll' er uns verleihn!

Text:
Melodie: Nun lob, mein Seel, den Herren