1) Nun lasst uns Gottes Güte
uns führen zu Gemüte,
lasst uns des Vaters Segen
und Liebe recht erwägen.
2) Eh wir ans Licht gesetzet,
hat er uns hoch geschätzet.
Und uns aus Liebestrieben
ins Lebensbuch geschrieben.
3) Da wir noch ohn' Bewegen
und ohne Kraft gelegen,
ohn' Menschenhilf und Sorgen
der Mutter auch verborgen.
4) Hat er uns Glieder, Leben
und Unterhalt gegeben.
In wunderbarer Weise
versorgt mit Trank und Speise.
5) Sein Hand, die uns bereitet
hat uns ans Licht geleitet.
Und er hat uns erquicket
da wir die Welt erblicket.
6) Er hat uns aufgenommen
hier in die Zahl der Frommen,
gemacht zu seinen Erben,
dass wir nicht ewig sterben.
7) Er hat für unser Leben
sein eigen Kind gegeben,
er ließ es gar als Bürgen
für uns am Kreuz erwürgen.
8) Er gibt uns zu erkennen
sein Wort, dass wir ihn nennen
den gütigen Ernährer
und freundlichen Bescherer.
9) Dies lasset uns bedenken,
wenn uns die Sorgen kränken,
dass der aufs höchste liebet,
der seinen Sohn hergibet.
10) Er kann uns nichts versagen,
wenn wir ihm gläubig klagen,
was wir vonnöten haben
an Seel- und Leibesgaben.
11) Wie Vögel in den Lüften
und Tiere in den Klüften,
ja Blumen an den Wegen
uns dies vor Augen legen.
12) Sollt der, der diese heget
und ihrer fleißig pfleget,
uns, seine Himmelserben,
verlassen zum Verderben?
13) O Vater, diese Liebe
lass uns aus heilgem Triebe
doch allezeit betrachten
und nicht geringe achten.
14) Verleih uns, und beschere
uns, Vater, dir zur Ehre,
dass wir dir recht vertrauen
und gänzlich auf dich bauen.
15) Wenn wir nur dieses haben,
so werden uns die Gaben,
der wir zu diesem Leben
bedürfen, wohl gegeben.
16) Der Himmel samt der Erden
muss eh zunichte werden,
eh du, Gott, die kannst lassen,
die dich im Glauben fassen.