Nun bricht die finstre Nacht herein    

1) Nun bricht die finst're Nacht herein,
des Tages Glanz ist tot;
jedoch, mein Herz, schlaf' noch nicht ein,
geh, rede erst mit Gott.

2) O Gott, du großer Herr der Welt,
den niemand sehen kann,
du siehst auf mich vom Himmelszelt,
hör auch mein Seufzen an.

3) Der Tag, den ich nunmehr vollbracht,
der war besonders dein;
drum hätt' er auch bis in die Nacht
dir sollen heilig sein.

4) Vielleicht ist dieses nicht geschehen;
denn ich bin Fleisch und Blut
und pfleg' es öfters zu verseh'n,
wenn gleich der Wille gut.

5) Nun such' ich deinen Gnadenthron,
sieh meine Schuld nicht an
und denke, dass dein lieber Sohn
für mich genug getan.

6) Schreib, was dein Wort uns heut' gelehrt
in unsre Herzen ein
und lasse sie, so es gehört,
dir auch gehorsam sein.

7) Erhalt uns ferner noch dein Wort
und tu uns immer wohl,
damit man stets an diesem Ort
dir diene, wie man soll.

8) Jetzt, Vater, such' ich meine Ruh';
du aber steh' mir bei
und gib mir deinen Engel zu,
dass er mein Wächter sei.

9) Wofern es dir, mein Gott gefällt,
so hilf mir morgen auf,
dass ich noch ferner in der Welt
vollbringe meinen Lauf.

10) Und endlich führe, wenn es Zeit,
mich in den Himmel ein;
da wird in deiner Herrlichkeit
mein Sabbat ewig sein.

Text: (1702)
Melodie: Nun danket all und bringet Ehr

Das Lied "Nun bricht die finstre Nacht herein" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

  Cover Nummer Noten
Singt dem Herrn 15
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