1) Nun bin ich abermal
dem Grabe näher kommen,
denn meiner Tage Zahl
hat wieder abgenommen.
Nun ist durch Gottes Hand
die Arbeit überstanden,
nun wird die Last gewandt,
nun ist die Ruh' vorhanden.
2) Jedoch ich will, mein Gott,
eh sich die Augen schließen,
dir erst, auf dein Gebot,
die Vaterhände küssen.
Es hat dein treues Herz
mir allen Schutz gesendet,
und manchen harten Schmerz
genädig abgewendet.
3) Hab ich was wider dich
und dein Gebot begangen,
so lass durch Christum mich
Genad' und Huld erlangen.
Jedoch ich weiß es schon,
du wirst die Schuld nicht rächen,
es wird dein lieber Sohn
dein Vaterherze brechen.
4) Ich will mich diese Nacht
dir kindlich anbefehlen,
so darf des Satans Macht
mein Herz mit nichtes quälen.
So schlaf ich fröhlich ein,
so ruh ich sanft und stille,
so zeigt des Tages Schein
mir neue Gnadenfülle.