1) Noch strahlt der hohe Friedensbogen,
zu einem Zeichen hingestellt,
und wieder sind wir ausgezogen
auf manches Saat- und Erntefeld.
Gott gab des Jahres Fruchtgeländen
den Regen und den Sonnenschein
und ladet uns und schenkt uns ein
mit ausgestreckten Segenshänden.
2) Im Lenze ging's durch frische Fluren
und froher Hoffnung Blüten-Aun,
wir sahen seiner Arbeit Spuren
und durften Gottes Wunder schaun,
doch mancher hoffnungshelle Morgen
versank in trübe Wolkenbucht,
nicht jede Blüte ward zur Frucht,
nicht jede Ernte ward geborgen.
3) Was hilft's, die Arbeit zu verdoppeln,
wo nicht der Herr die Hände füllt?
Schon hat der Herbst die öden Stoppeln
in Nebelschleier eingehüllt.
Doch ob die Blumentrift verblühte,
Gott weckt das Herz zu jeder Frist,
genug, dass er uns freundlich ist. -
denn ewig währt die Gottesgüte.
4) Nicht leer blieb dennoch Schrank und Scheuer,
wozu der Klage Dissonanz?
Facht an des Dankes Opferfeuer,
herbei die Harfe, bringt den Kranz!
Manch buntes Blatt werd' eingewoben!
Es ward uns doch ein Erntejahr.
So schmückt ihm seinen Dankaltar
und lasset uns den Geber loben!
5) Den Erntekranz zum Festtagsmorgen,
ein Ernteopfer allerwärts!
Verscheucht der Brüder Erntesorgen
und richtet auf manch' darbend' Herz!
Es werde so der Welt verkündet,
dass Liebe noch kein Ende nimmt
und durch die Sorgennächte glimmt.
Manch' Opfer werde angezündet!
6) Aus Wolken strahlt der Friedensbogen,
zu einem Zeichen hingestellt,
noch nie hat Gottes Wort getrogen,
nie ist der Felsenhort zerschellt.
Nicht schwindet Sonnenschein und Regen,
solange noch die Erde steht,
nie schwinde Lob- und Dankgebet
für unsers Gottes Liebessegen!