1) Noch sing ich hier aus dunkler Ferne,
Gott meines Lebens, dir mein Lied.
Wenn einst, weit über alle Sterne,
dich mein erklärtes Auge sieht,
dann schallet dir, im Jubelklang
der Überwinder, mein Gesang.
2) Wohl mir, du schaust auch jetzt hernieder
auf mich aus deiner Herrlichkeit.
Vernimmst das Lallen schwacher Lieder
mit väterlicher Freundlichkeit.
Preis unserm Gott! Groß ist der Herr!
Wer schaut aufs Niederige, wie er?
3) Ich walle froh mit meinen Brüdern
zu deines Tempels Heiligtum.
Da schallt, in dir geweihten Liedern,
des Dankes Stimme dir zum Ruhm,
und dann durchwandert meine Brust
ein fromm' Gefühl von heilger Lust.
4) Die Kraft von deinen Himmelslehren
ergreifet mächtig meinen Geist,
wenn er, vereint mit heilgen Chören,
voll Inbrunst deinen Namen preist,
mit Ernst gelobet dein zu sein,
sich deinem Willen ganz zu weihn.
5) Oft hab ich auch in stillen Stunden,
wenn ich dir meine Freude sang,
der Andacht reine Glut empfunden,
die durch die frohe Seele drang,
mein Herz, wenn dir mein Lied erscholl,
ward seliger Empfindung voll.
6) Oft hab ich auch die Last der Leiden
mir durch ein Trostlied leicht gemacht
und singend, Stille, Ruh' und Freuden
in mein beklommnes Herz gebracht.
Die Hoffnung lebte wieder auf,
schwang sich mein Geist zu Gott hinauf.
7) Doch sing ich noch aus dunkler Ferne.
O, welche Wonne wird es sein,
wenn einst, weit über alle Sterne,
mich, Herr, dein Antlitz, wird erfreun!
Dann schallet dir, im Jubelklang
der Überwinder, mein Gesang.