Nein, wir sind so arm nicht mehr    

1) Nein, wir sind so arm nicht mehr,
stürzt uns auch die Sünde sehr -
Trost ist da, dass Jesus Christ
in die Welt gekommen ist.

2) Hoffende, die Gott vertraut,
harrten seiner - seufzten laut.
Ach, zerrissest, Kommender,
du den Himmel - führst daher!

3) Alle Seufzer sind gestillt,
alle Wünsche längst erfüllt -
lange tönt die Botschaft schon:
er, er kam, des Höchsten Sohn.

4) Und er kam, nach Gottes Rat,
in der Zeiten Füll' und tat,
was zur Rettung aus der Not,
ewiger, dein Rat gebot.

5) Keine Pracht, kein Überfluss,
war sein Kommen - nein, es muss
dir, o Gott, genug geschehn,
eh' ein Sünder kann bestehn.

6) Er kam, unser Fleisch und Blut,
Gott mit uns, das höchste Gut.
Kam im Ernst und nicht zum Schein,
nicht auf Augenblicke - nein!

7) Kein Besuch, der flüchtig eilt,
war sein Dasein. Er verweilt
unter uns ein Leben lang
und verdient unendlich Dank!

8) Gott, im Fleisch geoffenbart,
nahte Menschen sich und ward
auch von Sterblichen gesehn,
konnte mehr für uns geschehn?

9) Gleich des Vaters Herrlichkeit,
strahlt des Sohnes und gebeut,
gnad- und wahrheitsvoll, uns Pflicht,
Ehrfurcht, Beifall, Zuversicht.

10) Kam er nicht - o welche Not!
Wer war Retter sonst? - uns droht
die Verdammnis - unser Teil
was Verlust an allem Heil.

11) Die Bestimmung seiner Zeit
ging auf unsre Seligkeit.
Heiland war Er allgemein,
alle können selig sein.

12) Sünder rief der Zärtliche
auf zur Buß' und predigte:
eurethalben bin ich da.
Euch kommt das Reich Gottes nah.

13) Anstalt ist genug gemacht,
aller Menschen Heil bedacht,
auch für große Sünder ist
Seligmacher Jesus Christ.

14) Dies ist, Mensch, gewisslich wahr,
alles Beifalls wert und klar,
freu dich und nimm Teil daran,
wie der Gottbekehrte kann!

15) Dank sei, längst Gekommener!
Dir, unendlich Gnädiger! -
lass dein Kommen allgemein
auch an uns erreichet sein!

Text:
Melodie: Unbekannt