1) Nach tiefer, öder Winterruh,
Allgütigster, erwecktest du
die Welt zum neuen Leben.
Nicht Schnee und Eis hemmt mehr den Lauf
des Stroms, du schließ'st die Erde auf,
|: Um Vorrat uns zu geben. :|
2) Der sanfte West, die milde Luft,
der Wiesen Grün, der Blumen Duft,
der frohe Fisch im Meere.
Der Baum in bunter Blütenpracht,
der Halm, ein Zeuge deiner Macht,
|: Verkünden deine Ehre. :|
3) Auf dein Geheiß, o Herr der Macht,
hebt täglich höher sich, voll Pracht,
auf ihrer Bahn die Sonne.
Ihr Strahl belebt das dürre Moos,
lockt Kräuter aus der Erde Schoß,
|: Erfüllt die Flur mit Wonne. :|
4) Das Lied der Sängerin im Tal,
das Lied der holden Nachtigall
durchdringet Wald und Weide.
Der Odem deines Frühlings webt
durch Sumpf und Teich, vom Frosch belebt,
|: Und lockt auch ihn zur Freude. :|
5) Das Bild des Frühlings lehret mich,
dass nach des Grabes Ruhe sich
mein Staub wird einst erneuen.
Alsdann werd im verklärten Licht,
ich deiner mich, von Angesicht
|: Zu Angesicht, erfreuen. :|
6) O, wonnevolles, großes Los,
du Erde wirst aus deinem Schoß
einst mein Gebein erheben.
Dein Odem, Schöpfer der Natur,
der Leben gab der toten Flur,
|: Wird meinen Staub beleben. :|
7) Dann wird der Leib, der hier noch schwach,
dem Raub des Todes unterlag,
verherrlicht auferstehen.
Dann werden Wahrheit, Heiligkeit,
den Geist, befreit von Sinnlichkeit,
|: In Ewigkeit erhöhen. :|