Morgenstern der finstren Nacht    

1) Morgenstern der finstern Nacht,
Der die Welt voll Freuden macht,
Jesulein, Komm herein,
Leucht in meines Herzens Schrein.

2) Schau, dein Himmel ist in mir,
Er begehrt dich, seine Zier;
Säum dich nicht, O mein Licht,
Komm, komm, eh der Tag anbricht.

3) Deines Glanzes Herrlichkeit
Übertrifft die Sonne weit;
Du allein, Jesulein,
Bist, was tausend Sonnen sein.

4) Du erleuchtest alles gar,
Was jetzt ist und kommt und war,
Voller Pracht Wird die Nacht,
Weil dein Glanz sie angelacht.

5) Deinem freudenreichen Strahl
Wird gedienet überall:
Schönster Stern, Weit und fern
Ehrt man dich wie Gott den Herrn.

6) Ei nun, güldnes Seelenlicht,
Komm herein und säum dich nicht;
Komm herein, Jesulein,
Leucht in meines Herzens Schrein.

"Morgenstern der finstern Nacht" ist ein geistliches Gedicht von Johann Scheffler (Angelus Silesius). Er veröffentlichte es in seinem Gedichtband Heilige Seelen-Lust.

Johann Scheffler oder Johannes Angelus Silesius („der schlesische Engel“) hat wie kaum ein anderer Dichter die mittelalterliche Tradition der mystischen Jesusliebe mit den Mitteln barocker Dichtkunst zum Ausdruck gebracht. Zu diesen Mitteln gehören auch Paradox und Übertreibung: hier das Bild, dass der Morgenstern Christus – heller leuchtet als die Sonne. (Andreas Marti)

Das Lied "Morgenstern der finstren Nacht" ist in 7 Liederbüchern enthalten:

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