1) Mitten unter Todesschmerzen
dachtest du mit treuem Herzen,
frommer Heiland, noch der Deinen,
die an deinem Kreuze weinen,
sahst du mit der Liebe Blick
auf ihr Bestes noch zurück.
2) Wenig Worte, die sie hören
sind genug, sie zu belehren,
sind genug, dass deinen Willen
sie mit Freudigkeit erfüllen,
und dein Jünger ehrt als Sohn
deine gute Mutter schon.
3) Ohne Kummer kannst du scheiden,
die von dir geliebten Beiden
hatten längst aus deinem Munde
aller Menschenpflichten Kunde,
waren schon seit langer Zeit
sie zu üben auch bereit.
4) Lass auch uns mit gleichem Triebe
treuer, vorsichtsvoller Liebe
auf das Glück der Unsern sehen,
eh' den Todes-Pfad wir gehen,
dass wir einst, kommt es zum Trennen,
frei von Sorgen sterben können.
5) Lass die Zeit, die wir besitzen,
uns zu ihrer Wohlfahrt nützen.
Lass uns heute für sie sorgen,
keiner weiß ja, ob es morgen
zur Erfüllung dieser Pflicht
ihm nicht schon an Zeit gebricht.
6) Sehn wir dann des Todes Pforte,
o, so g'nügen wenig' Worte
sie zu segnen, unsre Lieben,
so verlassen, ohn' Betrüben,
- Unser Haus ist ja bestellt -
wir die Vorbereitungswelt.