Mit einem tief gebeugten Sinn    

1) Mit einem tief gebeugten Sinn
fall ich vor meinem König hin;
bedenk ich meinen Lebensgang,
so regt sich Schmerz und Freud und Dank!
Ich fühl mich elend, arm und mangelhaft,
beschämt und doch begnadigt und voll Kraft

2) Die Beugung kommt von Seinem Kuss
und Seiner Gnade Überfluss;
die tiefe Scham entsteht daher,
dass ich Ihn noch nicht liebe mehr;
die Kraft hingegen und den Glaubensmut
verschafft mir Sein Verdienst und treues Blut!

3) Gottlob, dass Seine Gnadenhand
mich suchte, zu Sich zog und fand!
Gottlob, dass Er mich Sein stets nennt
und Ihn mein Herz als Meinen kennt!
Gottlob, dass Er Sein Wort beständig hält;
nun glaub ich mich mit Ihm schon durch die Welt!

3) Ich bitte dich, erhalte du
vor aller fremden Kraft in Ruh
dein Kind, dass ich nach Seel und Leib
des Heilgen Geistes Tempel bleib
bis zur Erscheinung deiner Herrlichkeit,
da Geist und Seel und Leib sich deiner freut.

4) Du weißt ja, Heiland, meinen Sinn:
er geht auf deines Reichs Gewinn,
er geht auf dich, auf dich allein.
Ich wünscht mir lieber, nicht zu sein,
wenn ich nicht wissen sollt, ich wär für dich
und die Gemein; euch beide liebe ich.

Text:
Melodie: Wie schön ist unsres Königs Braut

Das Lied "Mit einem tief gebeugten Sinn" ist in 2 Liederbüchern enthalten:

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