1) Mich lockt der sanfte Schlummer,
Nacht deckt die müde Welt.
Ein großer Teil hat Kummer,
ich weiß nichts, das mich quält.
2) An dem verflossnen Tage
saß ich der Ruh' im Schoß,
war ungestümer Plage,
und harter Sorgen los.
3) Durch Arbeit meiner Hände
verhieß mir Gott mein Brot.
Damit ich's ehrlich fände,
befolgt ich sein Gebot:
4) Und mir ward Trank und Speise
zur Notdurft auch zu Teil.
Bereit zu deinem Preise
bin ich, o Gott, mein Heil!
5) Von dir nur hängt mein Leben,
und seine Wohlfahrt ab.
Dir will ich Ehre geben,
von dem ich alles hab.
6) Mich klagt zwar mein Gewissen
nicht grober Laster an.
Doch, hab ich ohne Wissen
unrecht vor dir getan.
7) Schenk mir durch Jesu Leiden
die Schuld der Missetat.
Stets treuer will ich meiden
der Übertreter Pfad.
8) Verlass mich nicht zur Strafe,
naht mir ein Übel sich.
Wach, wenn ich sicher schlafe,
Allgütiger, für mich!
9) Erquicke du mich Müden
durch sanfte, süße Ruh'!
Erhalte mich im Frieden.
Deck mich mit Segen zu!
10) Wirst du zu diesem Leben
durch deine Gnade mir
jetzt neue Kräfte geben.
So leb ich, Vater, dir!
11) Ruft aber mich die Stunde
des Todes diese Nacht,
so nimm mich nach dem Bunde,
den du mit mir gemacht,
12) Hin in das bessre Leben!
Der Sündennot entflohn -
dein bin ich - dir ergeben -
durch Jesum, deinen Sohn.
13) In Jesu Christi Namen
schlaf ich jetzt ruhig ein.
Erhör mein Flehen! Amen!
Du wirst mein Beistand sein.