Mensch, hab vor Augen deinen Gott    

1) Mensch, hab vor Augen deinen Gott,
gedenk allzeit an sein Gebot,
dein Leb'n danach zu stellen an,
so gehst du auf rechter Bahn.
Kyrieleis!

2) Ich bin und bleib der Herr allein,
dein Gott und Vater will ich sein.
Nach meinem Wort allein mich ehr,
und andre Götter nicht begehr.
Kyrieleis!

3) Die Heilgen, die vorlängst sind tot,
die wissen nichts von deiner Not.
Ruf sie nicht an, und nicht ihr Bild,
wenn du mein Huld haben willst.
Kyrieleis!

4) Was von den Heiden ist erdicht',
sollst du nicht ehrn, auch nennen nicht.
Ich bin dein Gott, das höchste Gut,
darauf dein Heil steht und ruht.
Kyrieleis!

5) Du sollst nicht fürchten groß und klein
und dir so lieb nichts lassen sein,
dass du wollst brechen mein Gebot,
eh' sollst du leiden den Tod.
Kyrieleis!

6) Setz dein Vertrauen nicht aufs Geld,
noch etwas zeitlichs in der Welt,
auch nicht auf Menschen Gunst und Gnad'.
Sie helfen nicht in der Not.
Kyrieleis!

7) Fürcht und lieb mich, trau mir allein,
trag mit Geduld das Kreuze dein.
Halt mein Gebot, tu alles Recht
und bleib ein demütiger Knecht.
Kyrieleis!

8) Wer mein Gebot nicht halten will,
der hat von mir der Strafe viel.
Ja, bis ins dritt' und vierte Glied,
will ich sein verschonen nicht.
Kyrieleis!

9) Dagegen wer mich liebt und ehrt,
und mein Gebot hält und wert,
dem tu ich wohl im Leben fein,
auch seinen Kinds-Kinderlein.
Kyrieleis!

Text:
Melodie: Dies sind die heilgen zehn Gebot