Mensch, gedenk an deinen Tod    

1) Mensch, gedenk an deinen Tod,
eh er in der Nähe droht,
das du von ihm weisen Ernst,
früh dein Heil zu schaffen lernst.

2) Dass du, wenn er nun erscheint,
nicht ihn fliehst, als einen Feind.
Von der Furcht dich bald ermannst,
gern die Hand ihm bieten kannst.

3) Kennst du ihn, so zagst du nicht,
blickst ihm heiter ins Gesicht.
Er führt Gottes selger Ruh',
deinem großen Ziel, dich zu.

4) Überfiel er dich auch früh,
o, nach dieses Lebens Müh'
kommst, Vollendeter! Du dann
an dem Ziele früher an.

5) Da, du Sel'ger, reift die Saat,
die man hier gestreuet hat.
Da reicht Gott, wie seinem Sohn,
ewig dir der Tugend Lohn.

6) Dies Ziel ist's, nach dem du strebst
und zu streben hier nur lebst.
Wolltest du dich ängstlich scheun
früh an diesem Ziel zu sein?

7) Nur sei weise, nur lass jetzt
stunden auch nicht ungenützt,
lass, des Guten viel zu tun,
Geist und Kräfte niemals ruhn.

8) Wenn dann früh der Tod sich naht,
reift auch früh dort deine Saat.
Wer früh viel zu nützen strebt,
hat auch jung schon viel gelebt.

Text:
Melodie: Nun komm, der Heiden Heiland