1) Meine Seele, sei zufrieden,
warum machst du selbst dir Pein?
Was willst du stets traurig sein?
Gott tut dir sein' Hilfe bieten,
glaube fest, - er lässt dich nicht,
hilft mit seinem Angesicht.
2) Ach, sagst du, gern wollt ich glauben,
lieben, hoffen stetiglich,
Gott vertrauen ewiglich,
wenn mein Gott mich ließe schauen
seiner Gnaden Angesicht,
sich vor mir verberge nicht.
3) Redst du dies nicht nur vom Munde,
dass du wolltest glauben gern,
fürchten, lieben Gott, den Herrn,
sondern recht aus Herzensgrunde.
Wisse, dass dies Wollen zart
ist des rechten Glaubens Art.
4) Hat dir Gott das Wollen geben,
zum Vollbringen gibt auch Stärk',
beides ist nur Gottes Werk,
tue nur nicht widerstreben
seinem Geist und Christi Wort,
er hilft dir beids hier und dort.