Meine Seele, sei vergnügt    

1) Meine Seele, sei vergnügt,
es mag auswärts heftig toben.
Wenn der Leib im Leiden liegt,
soll das Herz den Helfer loben.
Nichts betrübe meine Seel',
denn hier ist Immanuel.

2) Wenn die Finsternis einbricht
wird mein Herz ein Gosen bleiben,
es umscheints des Himmels Licht,
das kann auch die Nacht vertreiben.
Nichts verblende meine Seel',
denn hier ist Immanuel.

3) Wanket oft die Zuversicht,
wenn ich muss nach Emmaus gehen,
Christus zeigt sein Angesicht,
lässt den Freudenbrand entstehen.
Nichts entkräfte meine Seel',
denn hier ist Immanuel.

4) Quälet Sodoms Eitelkeit,
oder lockt mit Aschenfrüchten.
Gottes Rettung ist nicht weit,
und hilft allen Schein vernichten.
Nichts verkehre meine Seel',
denn hier ist Immanuel.

5) Trotz dem Fürst der finstern Nacht!
Gottes Engel steht zur Seiten,
der bezeiget seine Macht,
und erfrischet in dem Streiten.
Nichts bestürme meine Seel',
denn hier ist Immanuel.

6) Muss dort Jakob in die Flucht,
ist der Sorgenstein das Kissen.
Ach, des Himmels Einfluss sucht
Jakobs Kummer zu versüßen.
Nichts beklemme meine Seel',
denn hier ist Immanuel.

7) Drum hinweg, Melancholei!
Jesus ist im Tod mein Leben.
In der Not weiß seine Treu
Labsal, Trost und Rat zu geben.
Kehr in diese Ruh', o Seel',
denn hier ist Immanuel.

Text:
Melodie: Meinen Jesus lass ich nicht