1) Meine Seele rühmt und preiset
und mein Geist ist hoch erfreut
Über dem, was Gott erweiset,
was mein Heiland mir bereit't.
Es erhebet mein Gemüt
seine unermessne Güt'
und ihm sollen Herz und Sinnen
einen Lobgesang beginnen.
2) Er hat übergroße Dinge
mir erwiesen und getan.
Ich war elend und geringe
und er sah mich gnädig an,
dass er seines Namens Ehr'
bei uns heil'ge und vermehr.
Immer und zu allen Zeiten
ist er gnädig frommen Leuten.
3) Stolzer Hochmut nicht bestehet,
wenn er seine Macht ausübt.
Der vermessne Geist vergehet,
nur das niedrig' ihm beliebt.
Demut hebt er auf den Stuhl,
Hoffart stürzt er in den Pfuhl,
böser Reichtum muss verschwinden
und die Armen Nahrung finden.
4) Er gedenket seiner Treue
und hilft seiner Christenschar,
dass sie sich in ihm erfreue
wie es ihr verheißen war.
Seinem Diener Israel
hilft er auf an Leib und Seel',
was er Abraham versprochen
hält er fest und ungebrochen.
5) Wer in Glauben ihn empfängt,
wer sich gläubig ihm ergibt,
der allein bei ihm besteht
und wird hoch von ihm geliebt.
Er verspüret seine Treu,
die ist alle Morgen neu.
Willst du seiner Gnaden leben,
musst du dich ihm ganz ergeben.
6) Drum, so preise mein Gemüte,
was Gott hat an dir getan,
lobe seine große Güte
und nimm sie mit Glauben an.
Danke seiner Mildigkeit
hier und dort in Ewigkeit.
Mit Maria musst du singen
und der Lippen Opfer bringen.