Meine Seele, lass dich finden    

1) Meine Seele, lass dich finden
auf der wahren Glaubensbahn,
dich mit Christo zu verbinden,
tu ihm auf, er klopfet an!
Der den Himmel nicht umfassen,
will in dich sich niederlassen!
Gott will selbst in Brot und Wein
wesentlich zugegen sein!

2) O, geheimnisvolle Weise,
die kein Menschenwitz ermisst!
Hier gibt sich ein Lamm zur Speise,
das der Erzhirt selber ist!
Hier will zu der Gäste Leben,
selbst der Wirt zur Kost sich geben.
Und zum Opfer stellt sich hier
selbst der Hohepriester für.

3) Seht, wie hungert nach der Seelen
selbst das wahre Lebensbrot!
Selig sind, die dies erwählen
für des Geistes Hungersnot!
Ja, an dieser heilgen Stelle
lechzet selbst die Lebensquelle
nach der armen Sünder Heil,
Jesus ist ihr bestes Teil.

4) Siehe, Mensch, den Schatz der Gnade,
den dir Jesus aufgetan.
Rühre nicht die Bundeslade
mit verwegnen Händen an!
Soll nicht Gottes Grimm erwachen,
und dich gar zu­nich­te­ma­chen,
tritt mit Zittern doch herzu,
du elender Sünder, du!

5) Jesu, mache meine Sinnen,
und mein ganzes Herze rein!
Lass der Wunden Quellen rinnen,
senke tief mein Herz hinein!
komm, du König aller Ehren,
komm, mit Gnaden einzukehren
unter meines Herzens Dach,
das so niedrig, arm und schwach!

6) Jesu, lass mich Gnade finden,
und vertreib mir alles Weh.
Mache die blutroten Sünden
weißer noch, als Woll' und Schnee!
komm, mein Herze steht dir offen,
das die Liebe hat getroffen!
Lass dein Herz, das ewig rein,
und mein Herz ein Herze sein!

Text:
Melodie: Jesu, der du meine Seele