1) Mein Jesus liebet mich,
was will ich weiter haben,
an ihm und seiner Gunst
kann sich mein Herze laben.
Ruht der in meiner Brust,
so sag ich festiglich:
ich bin des Höchsten Kind,
mein Jesus liebet mich.
2) Ach, schweigt mir von der Welt,
wo lauter Rosen stehen.
Ein Herz, das Jesum liebt,
muss auch auf Dornen gehen.
Lacht er nicht immerfort,
o, er verstellet sich,
es bleibet doch dabei:
mein Jesus liebet mich.
3) Oft muss ein bittrer Trank
uns zur Gesundheit dienen,
nicht können immerfort
des Glückes Palmen grünen.
O, darum unverzagt!
Mein Herze, tröste dich,
rührt dich gleich Kreuz und Not,
mein Jesus liebet mich.
4) Aus seinem Munde fließt
ein Zucker für die Myrrhen,
gefällt's ihm, dass ich hier
soll in der Wüsten girren,
es sei so, wie er will,
mein Kreuz verdopple sich,
bei mir heißt's immerfort:
mein Jesus liebet mich.
5) Ohn' seinen Willen kann
mich nicht ein Wölkchen schrecken,
hier muss mich Schutz und Trost
in seinem Schoße decken.
Red't, Feinde, was ihr wollt,
verfolgt mich ängstliglich!
Nur dieses ist mein Trost:
mein Jesus liebet mich.
6) Er weiß es mehr als ich,
wo mein Gelücke blühet,
vor mir ist's oft verdeckt,
wohin sein Auge siehet.
Ob ich's gleich nicht versteh,
nur fein geduldiglich,
nichts kann mir schädlich sein,
mein Jesus liebet mich.
7) Hochselig ist der Tag,
wenn ich an ihn gedenke.
Auch selig ist der Blick,
den ich nach Jesu lenke
und wenn die Welt gleich tobt,
doch freut mein Herze sich,
g'nug, dass ich dieses weiß:
mein Jesus liebet mich.
8) Will mir des blasse Tod
den Abschiedszettel bringen,
ich werd' ihm ohne Furcht
getrost entgegen singen:
Tod, sei von mir gegrüßt,
ich warte hier auf dich,
zuletzte heißt es doch:
mein Jesus liebet mich.