Mein Jesu, ich will dein gedenken    

1) Mein Jesu, ich will dein gedenken,
du hast zuerst an mich gedacht
und mir bei innerlichem Kränken
das Leben wieder zugebracht,
als ich in äußerster Gefahr
der Höllen übergeben war.

2) So weiche mir aus den Gedanken,
du falsche Welt, du Lasterhaus!
Behalt mich nicht in deinen Schranken,
mit Freuden geh ich jetzt hinaus.
Denn, Herr, nur dein Andenken macht,
dass mein Herz alle Lust verlacht.

3) Ach, denke meiner, liebstes Herze!
Denkst du an mich, mein schönstes Licht.
So bin ich frei von allem Schmerze,
so weiß ich, dass mir nichts gebricht.
denn, an wen Gott aus Liebe denkt,
dem wird der Himmel mit geschenkt.

4) Gedenke ja nicht meiner Sünden,
die sich in meiner geilen Brust,
als wie ein Feuer, leicht entzünden.
Sei du alleine meine Lust,
mein Lebensquell'; mein Zufluchts-Ort,
mein Schatz, mein König und mein Hort.

5) Gedenke vielmehr an dein Leiden,
das du für mich erduldet hast,
und lass mich lieber alles meiden,
als dich, den treuen Herzensgast,
bei dem kein Mensch etwas vermisst,
der mehr als Gold und Himmel ist.

6) O, dass ich stets an Jesum dächte!
Denn was kann wohl vergnügter sein?
Und meine Zeit mit dem zubrächte,
der, als ein heller Gnadenschein,
mein dunkles Herz so ofte rührt
und es mit Glaubensflammen ziert.

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten