Mein Jesu, du bist mein Verlangen    

1) Mein Jesu, du bist mein Verlangen,
du bist mein allerschönstes Teil,
dein heller Schein ist aufgegangen,
nun wart ich auf kein ander' Heil,
die Ohren hörn von deinem Ruhm,
ich seh dich als mein Eigentum.

2) Die Blinden sitzen an den Wegen
und schreien: Ach, erbarm dich mein!
Und du lässt deinen milden Segen
an ihren Kuren kräftig sein.
Die Lahmen gehn, der Aussatz weicht,
wer ist's, den man mit dir verglicht?

3) Die Tauben hören deine Lehren,
die Toten gehen aus der Gruft.
Die Armen sind in großen Ehren,
weil selbst dein Mund sie zu sich ruft.
O selig, selig ist, wer sich,
mein Heil, nicht ärgert über dich!

4) Nun ich erkenne deine Güte,
ich rühme deine große Treu.
Ach, mache du doch mein Gemüte
in solchem Glauben täglich neu.
Bewahre, Jesu, meinen Sinn,
dass ich nicht wankelmütig bin.

5) Ach, prüfe du mich, wie ich's meine,
erforsche meines Herzens Schrein.
Und lass mich ja nicht nur zum Scheine
der Gottesfurcht ergeben sein.
Lass mich doch meiner Lehrer Lehrn
nicht ohne Frucht und Nutzen hörn.

6) Und soll ich gleich auf dieser Erden
noch bei den Kreuzesdornen stehn,
so lass sie mir zum Mittel werden,
dadurch ins Himmelreich zu gehn.
Hilf mir durch deinen Kreuzestod
im Todeskampf aus aller Not.

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten