Mein Herzensheiland, welche Treu    

1) Mein Herzensheiland, welche Treu
hast du an mir bewiesen,
da du mich aus der Sklaverei
so gnädig hast gerissen.
Ich ging verirrt auf breitem Steg,
du kamst, und tratest mir in Weg,
und sprachst: Ach, kehre wieder!

2) Ich hörte deinen Liebessinn
durch deinen Ruf erschallen,
da dacht' ich, sollt ich fernerhin
dennoch in Sünden wallen,
da mich dein Liebesblick entzündt,
ach Heiland! tilge meine Sünd',
schrie ich mit vielem Stöhnen.

3) Es war dir ja wohl eine Lust
mich Armen zu erretten,
du drücktest mich an deine Brust,
zersprengtest meine Ketten.
Du sprachst: Mein Kind, ach eil' zu mir,
verweile dich nicht dort und hier,
komm, eil' in meine Wunden.

4) Ach Heiland, wie so wohl ist mir,
da ich dich nun gefunden!
Ich ruh in dir, o meine Zier!
Ganz sicher alle Stunden.
Aus dir treibt mich gar keine Not,
ich achte alles nur für Kot,
weil ich dir bin verbunden.

5) Ich steh mit dir im festen Band,
du willst mich ewig lieben,
du hast mich ja in deine Hand,
mein Retter, eingeschrieben.
Wie könnt es denn nun anders sein?
Du musst ja, Herr, gedenken mein,
du hast es selbst geschworen.

6) Was aber wird es denn erst sein,
wenn ich dich werde sehen
und völlig ohne Sündenpein
dir zu der Rechten stehen?
Die mir zuweilen noch allhier
oft bange machte, ob in dir
zuletzt ich würde siegen.

7) Doch, Herr, der du gerufen hast,
du lässt dein Werk nicht liegen,
und weil mein Glaube dieses fasst,
werd ich gewisslich siegen.
So eil ich dann der Heimat zu
und komm mit dir zu stolzen Ruh.
Ja, Amen! komm, Herr Jesu.

Text:
Melodie: Es ist das Heil uns kommen her