Mein Herr ging gen Jerusalem    

1) Mein Herr ging gen Jerusalem,
dass er sein Kreuz dort auf sich nähm.
O blutig's Ziel von seinem Lauf!
Und dennoch fuhr er dort auch auf.

2) Auch wir gehn gen Jerusalem,
der Weg ist nicht dem Fleisch bequem;
allein es ist so wunderschön,
die Gottesdienste dort zu sehn.

3) Da kommt man in die Gottesstadt,
die den allmächt' gen Bauherrn hat;
da darf man in den Tempel gehn,
der Eingang ist mit Blut geschehn.

4) Man sieht darin den Gnadenthron,
man hört daselbst der Harfen Ton
und mehr als man jetzt sagen kann:
man betet Gott dort sichtbar an.

5) Das lohnet sich ja wohl der Müh,
dass man dahin im Glauben zieh,
wenn man auch, bis man drinnen ist,
vom Kreuz gedrücket weinen müsst.

6) Herr, lass mich nicht verdrossen sein!
Herr, sprich mir Mut und Hoffnung ein!
Treibt mich dein Geist, stärkt mich dein Wort,
so geht es Schritt für Schritte fort.

7) Wie wohl wird's da der Seele tun,
vom Weg, vom Kreuz, vom Weinen ruhn!
Was sieht man da für Herrlichkeit,
die Leib und Seele ewig freut!

8) So bleibe denn mein Angesicht
stracks gegen diese Stadt gericht't!
O dass ich bald als Bürger käm
zum himmlischen Jerusalem!

Text: (1767)
Melodie: Herr Jesu Christ, dich zu uns wend

Das Lied "Mein Herr ging gen Jerusalem" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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