Mein Heiland will nicht eher sterben    

1) Mein Heiland will nicht eher sterben,
bis Er ein großes Werk vollbracht,
und mich und dich zu seinem Erben
in seinem Testament gemacht.
Sein wahrer Leib, sein wahres Blut
ist das mir zugedachte Gut.

2) Mein Hirte, das heißt treulich lieben,
da du in deiner Trauernacht,
nach deinen heißen Liebestrieben,
so zärtlich noch an uns gedacht,
und einen Tisch für uns gedeckt,
da man wohl recht das Manna schmeckt.

3) Nun sind wir Sünder eingeladen
zu dem Genuss der Seligkeit.
Ihr Kranken, kommt mit eurem Schaden,
der Arzt ruft: Alles ist bereit!
Er ruft und lockt, so viel Er kann,
ich nehme gern die Sünder an.

4) So komm ich, als der größte Sünder,
hier komm ich zu dem Abendmahl,
ich setz mich an den Tisch der Kinder,
du nimmst mich auf in ihre Zahl.
Ich nehme mit dem Brot und Wein
dein Fleisch und Blut. Dass kann erfreun.

5) So nähr und stärk ich meinen Glauben
und die Vergebung meiner Schuld.
Nichts, nichts soll mir die Freude rauben,
ich steh in seiner Gnad' und Huld.
Mein Heiland ist nun ewig mein,
und ich bin ewig, ewig sein.

6) Das Band wird fester zugezogen,
das allertreuste Liebesband,
er bleibt in Liebe mir gewogen,
ich geb Ihm auch aufs neu die Hand.
Ich leg sie in die Nägelmal
und freu mich seiner Gnadenwahl.

7) Ich lobe sein so groß' Erbarmen,
das alles Denken übersteigt,
dass Er sich gegen mich, den Armen,
so überschwänglich gnädig zeigt,
und gibt mir seinen Leib und Blut
im Abendmahl. O großes Gut!

8) Ich will dich immer treuer lieben,
dir, Jesu, mich zum Opfer weihn.
Ich will dich nun nicht mehr betrüben,
du sollst mein Ein und Alles sein.
Nimm, Herr, indes zum Unterpfand
hier dieses Herz, hier diese Hand.

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten