1) Mein Heiland, dein seliges Zeugengeschäfte
richtst du durch arme Sünder aus.
Du schenkst ihnen dazu geheiligte Kräfte,
damit erfüllen sie dein Haus.
Das Wort ihres Mundes dringt in das Herz,
es schläget, verwundet und machet Schmerz,
es locket und führet direkt zu den Wunden,
wo sie ihre Gnade und Leben gefunden.
2) So führen ihr Amt deine Boten und Knechte
mit Gnade, Salbung, Fleiß und Treu'.
Sie denken auf Seelen von allem Geschlechte,
wie jede bald zu retten sei.
Sie störet nicht Mühe, nicht Not und Schmach,
sie folgen in allem dir freudig nach,
durch Ehr' und durch Schand', in der Nähe und Ferne,
und leuchten dereinst wie die blitzenden Sterne.
3) Wie so dann? Wer machet die Leute so helle?
Sie wuschen sich ins Lammes Blut
und gingen als Sünder dir nicht von der Stelle,
bis du sie machtest gerecht und gut.
Was hülfs auch den Menschen, sein engelrein
und doch nicht im Blute gewaschen sein?
Dein Blut macht die Sünder zu seligen Leuten:
ach, kriegst du doch überall Scharen zu Beuten!