Mein Gott, du kennest doch nur allein    

1) Mein Gott,
du kennest doch nur allein die sonst verschwiegne Not,
die meine Seele drückt,
wie lange soll ich mich noch also foltern lassen
und aus Verzweifelung mein eignes Leben hassen?
Das vor sich selbst erschrickt,
wenn das Verhängnis mir die schwachen Zirkel stürmet
und Wolken schwarze Angst in meiner Seelen türmet,
woran der Trost erstickt,
dass das erschrockne Herz nichts wünscht als nur den Tod,
mein Gott!

2) Mein Gott,
bist du es, welcher mir die beiden Hände bot,
wenn mich das Unglück rief,
und mein bedrängter Fuß in vollem Sporenstriche
bei ganzen Meilen oft aus auf die Seite wiche,
und ins Verderben lief,
so komm und lass mich jetzt den rechten Weg erkennen,
und meine Seufzer nicht so in der Irre rennen,
als ob der Helfer schlief,
reiß mich aus der Gefahr und rette meinen Spott,
mein Gott!

Text:
Melodie: Unbekannt