1) Mein Gemüt, wie so betrübt?
Was ist, das dich traurig macht?
Trau'rst du, dass dir Gott nicht gibt,
was die schnöde Welt hoch acht?
Sei zufrieden, Gottes Güt'
teilet dir was Bessers mit.
2) Gut und Blut bleibt in der Welt,
drum begehre solches nicht,
richte nach dem Himmelszelt
dein betrübtes Angesicht.
Da, da ist dein Gut und Gold,
das du lieber wünschen sollt.
3) Mancher liebt die Eitelkeit,
und vergisset seiner Seel',
er denkt nur auf diese Zeit,
dass es ihm daran nicht fehl:
aber, Herze, lass den Tand,
und denk an dein Vaterland.
4) Prange, Welt, nur immerhin
mit den Gütern, die du hast,
sie sind doch nicht dein Gewinn,
sondern nur des Herzens Last.
Hab ich nur den lieben Gott,
so hat's mit mir keine Not.
5) Höre, meine Seel', hör auf,
traure nicht, wie vor so sehr,
führ nur einen Tugendlauf,
gib dem Höchsten Lob und Ehr'!
Geht dir's widrig, lass es gehn,
Gott im Himmel bleibt dir stehn.