1) Mein Gefühl ist Traurigkeit,
klagend tönen meine Lieder!
Gib mir meine Freudigkeit,
mein zufriednes Herz mir wieder!
Vater, täglich harr ich dein,
eile bald mich zu erfreun!
2) Ehret dich mein stiller Gram?
Bricht dein Herz nicht, wenn ich leide?
Wenn ich sonsten vor dich kam,
ach, da war ich lauter Freude!
Aber nun zerfließt mein Herz
in Bekümmernis und Schmerz!
3) Es verdrießt mich, Gott, auf die,
die dich hassen, die dich schmähen,
es verdrießt mich, dass ich sie
mächtig und erhöht muss sehen!
Dass die Frevler mich mit Spott
fragen: Wo ist nun dein Gott?
4) Seufzer folgen ihnen nach,
denn ihr Fußtritt ist Verderben.
Lachend sehen sie vor Schmach
und vor Kummer Fromme sterben!
Und im Himmel wohnest du,
Rächer, und siehst ihnen zu!
5) Auch dein Wort soll nicht mehr wahr,
noch der Tugend Tugend bleiben!
Dich, der ist und ewig war,
drohen sie vom Thron zu treiben!
Und im Himmel wohnest du,
Rächer, und siehst ihnen zu!
6) Seele, was betrübst du dich?
Was verzehrest du dich im Leide?
Lass die Welt! Gott liebet mich!
Gott allein sei meine Freude!
Er erschafft, so bald er spricht,
aus den Finsternissen Licht!