1) Mein Freund ist mein, das darf ich glauben,
dieweil er sich stets zu mir hält.
O süßes Wort für blöde Tauben,
Wort, das mir innig wohlgefällt!
Hang wer da will an mein und dein,
ich hab g'nug: Mein Freund ist mein.
2) Mein Freund ist mein zu aller Stunde,
dies ist's, was mich so oft erfreut.
Wir stehn in einem festen Bunde
und der wird alle Tag erneut.
Lass alle Welt dawider sein,
es bleibt dabei: Mein Freund ist mein.
3) Mein Freund ist mein auch wenn ich leide,
er stärkt in Not, er trägt in Weh.
Er tröst't, er sagt: wir leiden beide,
schau nur, wie ich stets bei dir steh,
gedenk, du leidest nie allein,
dein Freund ist dein und du bist sein!
4) Mein Freund ist mein und hilft mir tragen
was seine Hand mir aufgelegt.
In Krankheit kann ich fröhlich sagen,
wie seine Treu der Schwächsten pflegt;
bei ihm ist's gut auch krank zu sein,
wenn man nur weiß, mein Freund ist mein!
5) Mein Freund ist mein! In allen Dingen
kommt mir dies Wort vortrefflich gut.
Was könnte mir sonst Ruhe bringen?
Was labet Herz, Sinn und Mut?
Was stärket sonst die Gebein,
wenn ich nicht wüsst: mein Freund ist mein?
6) Mein Freund ist mein, was ist es Wunder,
dass man mich stets zufrieden sieht?
Dies Wort des Glaubens ist der Zunder,
der mir mein Herz also durchglüht,
dass ich nicht fühl' der Schmerzen Pein:
mein Freund ist mein und ich bin sein.
7) Mein Freund ist mein, dabei solls bleiben.
Hilfst du mir, Jesu, wieder auf,
will ich dies Wort ins Herze schreiben.
Herr, drücke selbst dein Siegel drauf
und führ mich einsten dahinein,
wo ich stets sing: Mein Freund ist mein.