1) Mein eigen Ich ist weggerissen;
ich bin, mein Heiland, völlig Dein.
Ich will von keinem andern wissen,
Du, Du füllst nur mein Herz allein.
Die Eigenliebe ist verschwunden,
das eigne Leben ist dahin,
weil ich, o Lamm, in Deinen Wunden
so unaussprechlich selig bin.
2) O könnt ich doch mit Engelzungen
verkünden Deine Liebesmacht,
dass nur Dein Lobpreis werd gesungen,
dass Deiner nur werd stets gedacht!
Wie kannst Du doch mein Herz erfüllen,
dass es nicht mehr nach anderm fragt!
Seit Deine Arme mich umhüllen,
hab ich der ganzen Welt entsagt.
3) Wenn etwas mich im Leben quälte,
war's nicht zumeist das eigne Ich?
Wenn mir's an Fried und Freude fehlte,
ich selbst war schuld, ich plagte mich.
Du hast mein Ich von mir genommen,
ich bin vom eignen Wesen los;
Du, Du bist in mein Herz gekommen.
Ich bin nun nichts; Du, Du bist groß!
4) Zum Himmel bin ich eingegangen,
Denn wo Du bist, ist Himmelslicht.
Gestillt ist Wünschen und Verlangen
in Dir, Du meine Zuversicht.
Ich lebe, doch - mit selgem Beben
sag ich's: - "Mein Herz gehört ganz Dir."
Drum kann und mag ich nicht mehr leben;
Du nur, Erlöser, lebst in mir.
5) Ach, könnte ich die Seligkeiten,
die solch ein Jesusleben gibt,
mit Wort und Wandel doch ausbreiten,
bis jeder Dich nur, Jesus, liebt!
Lass doch von Deinem Liebesfeuer
mein Ich stets ganz durchglühet sein!
Es liebt mich keiner je getreuer:
Dir räum mein ganzes Herz ich ein.
Das Lied "Mein eigen Ich ist weggerissen" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Pfingstjubel (1994) |
318 |