Mein bester Trost in meinem Leben    

1) Mein bester Trost in meinem Leben
ist ein Gebet zu meinem Gott.
Dies kann mir Kraft in Schwachheit geben,
Geduld und Mut in jeder Not.
Bei jedem Gram, bei jedem Schmerz
ein ruhiges, zufriednes Herz.

2) Wie kann ich Trost und Zuflucht finden,
wenn mein Gewissen mich verklagt,
wenn bei der Menge meiner Sünden
mein Herz vor seinem Richter zagt?
Nichts tröstet mehr als ein Gebet,
das bei dem Herrn um Schonung fleht.

3) Muss ich um meiner Tugend willen
ein Spott der Lasterhaften sein,
so bet ich demutsvoll im Stillen
zu meinem Gott, er hört mein Schrein,
nimmt väterlich sich meiner an
und stärkt mich auf der Tugend Bahn.

4) Ich will mich nie zu rächen suchen,
wenn mich ein Feind zu kränken sucht,
und nie will ich dem widerfluchen,
der mir aus Unverstand geflucht.
Nein, meine Rach' sei ein Gebet,
das Gott um Gnade für ihn fleht!

5) Und wenn ein Kummer mich verzehret,
den niemand ich entdecken kann,
dann ruf ich Gott, der mich erhöret,
um Trost in diesem Kummer an.
Ich weiß, wer ihm mit Zuversicht
sein Leid klagt, den verwirft er nicht.

6) Ruf ich ihn an bei dem Geschäfte
des Standes, den er mir verlieh,
so fleh ich nie umsonst um Kräfte.
Der Gott der Stärke gibt mir sie.
Er gibt aus väterlicher Huld
mir Segen, Klugheit und Geduld.

7) Wenn eine böse Lust zu dämpfen
es mir an Mut und Kraft gebricht,
dann bitt' ich Gott, er hilft mir kämpfen,
er gibt mir Mut zu jeder Pflicht,
und schenkt mir Willigkeit und Kraft
zum Siege meiner Leidenschaft.

8) Wenn ich im letzten Kampf des Lebens
bei niemand Hilfe finden kann,
so ruf ich Gott doch nicht vergebens
um seinen Trost und Beistand an,
der, wenn die Sprache mir vergeht,
doch meine Seufzer noch versteht.

Text:
Melodie: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende