1) Maria, das Jungfräuelein,
ihr liebes Jesulein
im Tempel, wie gewöhnlich war,
dem Herren stellet dar,
das Opfer, wie man pflegt,
willig erlegt,
damit sie das Gesetz
ja nicht verletz.
2) Ihr Opfer hat sie zubereit',
wie pflegten arme Leut',
zwei schlechte Turteltäubelein
ohn' allen falschen Schein,
damit ihr Kind sie löst,
sich kräftig tröst,
es sei das ewig' Wort,
des Himmels Pfort.
3) Da kommt auch hin ein alter Greis
aus göttlichem Geheiß,
umfängt den Heiland aller Welt
und auf sein' Armen hält.
Indem er ihn ansicht,
ganz fröhlich spricht:
o Herr, mit Fried' und Freud'
von hinn' ich scheid',
4) Weil meine Augen han erkannt,
du seist der Welt Heiland,
ein Licht, welches die Heiden soll
erleuchten überall,
den Gott bereitet hat
aus lauter Gnad',
dass er die Ehr' und Preis
Israels heiß.
5) Hilf nun, du liebster Jesu Christ,
dass wir zu jeder Frist
an dir, wie auch der Simeon,
all' unser Freude han
und endlich sein bereit,
wenn kommt die Zeit,
fein sanft zu schlafen ein,
und bei dir sein.