Man kann doch keine Hoheit denken    

1) Man kann doch keine Hoheit denken,
Gott ist noch höher über sie;
der hohen Herzen kann er lenken,
wie Wasserbäche lenkt er sie;
er neigt sie still,
wohin er will;
so muss sein Rat und Werk geschehn,
eh sie ein Mensch zuvor ersehn.

2) Wenn er Tyrannen will verstocken,
führt er sein Volk doch mächtig aus.
Will er dort einen Hirten locken,
so gehn Gefangene nach Haus.
Was anders scheint,
was niemand meint,
das macht noch Gott zur Wundertat,
er hat die Hand in jedem Staat.

3) So betet ihn an, alle Götter,*
das Herz ist nicht in eurer Hand.
So trau dem mächtigen Erretter,
du Herdlein, das die Welt verbannt.
Gott hat das Reich;
Gott schützet euch.
Ihr singt ihm einst nach langem Krieg:
Sein ist das Heil, sein ist der Sieg!

* Götter = Obrigkeit (Joh. 10,34-35)

Text: (1762)
Melodie: Lobe den Herren, o meine Seele

Das Lied "Man kann doch keine Hoheit denken" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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